Wird KI bald intelligenter sein als wir? Wie werden die technologischen Fortschritte der nächsten Jahre unser Leben und unsere Welt verändern? – Ein inspirierender Strauß an Gedanken zur Künstlichen Intelligenz (KI).
Täglich werden wir nun mit drängenden Fragen rund um die Welt der Künstlichen Intelligenz konfrontiert. In der Tech-Welt nennt man Jürgen Schmidhuber (60) den „Vater der modernen KI“. Seit seinem 15. Lebensjahr will er eine sich selbst verbessernde KI bauen, die klüger ist als er selbst, um dann in Rente zu gehen. Die preisgekrönten tiefen künstlichen neuronalen Netzwerke seines Labors, deren Grundlagen im „Annus Mirabilis“ 1990-91 an der TU München gelegt wurden, revolutionierten das maschinelle Lernen und die KI. Bereits 2015-17 wurden sie auf Milliarden von Telefonen und anderen Computern jeden Tag milliardenfach genutzt, u.a. für automatische Übersetzung, Spracherkennung, lernende Roboter, Bildbeschreibung, KI-Assistenten, Finanzvorhersage, Gesundheitswesen, usw. Sein Team hatte 2011 auch die weltweit ersten Netze, die besser als Menschen Bilder erkannten. Business Week nannte das in seinem Labor entwickelte LSTM „die wohl kommerziellste Leistung der KI”. Er erfand künstliche Neugier (beruhend auf sich streitenden Netzen – heutzutage beliebt für “deepfakes”) und meta-lernende Maschinen, die das Lernen selbst lernen. Das berühmte ChatGPT beruht auf „Transformer“-Netzen – schon 1991 publizierte er eine Transformer-Variante. Er ist der meistzitierte deutsche Informatiker, Direktor der KAUST KI-Initiative, wissenschaftlicher Direktor des Schweizer KI-Labors IDSIA, sowie Mitgründer und Chefwissenschaftler der Firma NNAISENSE. Als er neulich in der Ludwig-Maximilians- Universität in München eine Gastvorlesung für das „Munich Center for Machine Learning“ hielt, war das einer dieser akademischen Rockstarauftritte mit vollem Saal, Jubel und Schlangen von Studierenden. Er erhielt zahlreiche internationale Preise, ist ein höchst gefragter Redner und berät verschiedene Regierungen.